PVACCEPT - Forschungsprojekt Gestaltung Photovoltaik  
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Lebenszyklusanalyse und Ökobilanz

Eine umfassende Lebenszyklusanalyse der PVACCEPT Demonstrationsanlagen wurde vom Team der Universität Siena (UNISI) in Übereinstimmung mit den relevanten internationalen Standardisierungsnormen (EN ISO 14040 und Anpassungen) durchgeführt. Genauer gesagt benutzte das UNISI Team seinen ursprünglich selbst entwickelten Bewertungsansatz SUMMA (Sustainable Multicriteria Multiscale Assessment). Dieser Ansatz erlaubt es, eine Auswahl von Methoden zur Bewertung der Lebenszyklus- auswirkungen anzuwenden, die komple- mentäre Anschauungen bezüglich des komplexen Problems der Bewertung von Umweltauswirkungen anbieten und viele relevante Kategorien von Auswirkungen berücksichtigen. Die ausgewählten Bewertungsmethoden sind:
- Material Flow Accounting,
- Embodied Energy Analysis,
- Emergy Synthesis,
- CML 2 baseline 2000.

Die Analysen wurden zunächst für die rahmenlosen kristallinen Silizium- und CIS-Module (Laminate) durchgeführt und dann so ausgeweitet, dass sie die sogenannten BOS-Komponenten (Balance Of System Komponenten) der fertigen Demonstrations- anlagen mit einschlossen. Sämtliche direkten Input-Daten wurden von den Partnerfirmen (Würth Solar GmbH & Co KG, Sunways AG Photovoltaic Technology, BUSI IMPIANTI S.p.A. / A.N.I.T. division) zur Verfügung gestellt. Zusätzlich wurden öffentlich zugängliche LCA (Life Cycle Assessment) Datenbanken* genutzt, um die übrigen indirekten Bedarfsmengen an Energie und Material einzuschätzen.


* R. Frischknecht 1996, Ökoinventare von Energiesystemen, Eidgenössische Technische Hochschule - Energie-Stoffe-Umwelt, Zürich; Ökoinventare für Verpackungen, Schriftenreihe Umwelt Nr. 250/I, 1996, Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft Bern


 

Zusammenfassung der Ergebnisse

Die Studie kam zu folgenden Ergebnissen

  Die Erfüllung ökologischer Kriterien kann bei den Dünnschichtsystemen
     (CIS Technologie) als recht zufriedenstellend betrachtet werden,
     insbesondere wenn man bedenkt, dass sie sich noch in einem frühen
     Entwicklungsstadium befinden, da sie im Vergleich mit den gut
     etablierten Silizium-Systemen besser abschneiden. Der Hauptgrund für
     ihre vergleichsweise geringen Auswirkungen liegt in den sehr kleinen
     Mengen an chemischen Verbindungen, die für die Herstellung dieser
     Module benötigt werden, was einen inhärenten Vorteil der
     Dünnschichttechnologien darstellt.

  Die Ergebnisse für Systeme aus kristallinem Silizium hängen stark von
     den Annahmen ab, die bezüglich der Prozesse zur Reinigung des
     Siliziums und zur Herstellung der Wafer getroffen werden.

  Größere Herstellungsreihen werden das Umwelt- und thermodynamische
     Verhalten von Photovoltaisystemen sehr wahrscheinlich positiv
     beeinflussen. Insbesondere kann man eine erhebliche Verbesserung bei
     den CIS-Modulen erwarten, da in der vorliegenden Studie nur Systeme
     analysiert wurden, die sich noch im Stadium von Semi-Prototypen
     befanden.

  Der Einfluss der BOS-Komponenten auf die fertigen Demonstrations-
     anlagen ist relativ groß, besonders für diejenigen Module, die einen
     geringeren intrinsischen Umwelteinfluss haben (CIS). Es ist in jedem
     Fall wichtig, daran zu erinnern, dass gebäudeintegrierte
     Photovoltaiksysteme dazu beitragen können, beträchtliche
     Mengen an Energie und Material im Vergleich zu freistehenden
     Photovoltaikinstallationen einzusparen.


Schlussfolgerungen

Die Gesamtergebnisse der von der UNISI durchgeführten Lebenszyklus-,
Energie- und Umweltwirkungsanalyse sind zweifellos positiv. Darüber
hinaus ist zu erwarten, dass sie sich in Zukunft aufgrund größerer
Produktionsreihen und weiterer technologischer Fortschritte auf
Herstellungsprozess- und Produktebene noch verbessern werden.
Das deutet auf eine mögliche rosige Zukunft für architekturintegrierte
Anwendung fortschrittlicher Photovoltaiktechnologie hin.
Eine breitere Anwendung solcher Systeme könnte nicht nur Akzeptanz
und Bewusstsein bezüglich der Photovoltaiktechnologie fördern, sondern
mit der Nutzung einer regenerativen Energiequelle mit geringen visuellen
und Umwelteinflüssen auch aktiv und positiv zur Energiebilanz unserer
städtischen Umgebungen beitragen.